INT. JAHR DER FREIWILLIGEN 2001

Jugendliche engagierter
als Senioren

„Das Engagement junger Menschen in unserer Gesellschaft wird sehr unterschätzt," urteilt Sybille Picot vom Institut Infratest Burke. Bei einer Tagung des Deutschen Bundesjugendrings im März in Frankfurt stellte sie Untersuchungsergebnisse vor, die belegen, dass Engagement und Spaßorientierung für Jugendliche kein Widerspruch sind. 37 Prozent aller Engagierten sind unter 25 Jahre, nur 26 Prozent der freiwillig Tätigen sind älter als 60 Jahre.

Die Ergebnisse stammen aus einer Repräsentativerhebung mit dem Titel „Freiwilliges Engagement in Deutschland - Freiwilligensurvey 1999", die im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von dem Sozialforschungsinstitut erstellt wurde. Der Studie liegt ein sehr breites Verständnis von Engagement zu Grunde. Sie umfasst nicht nur Volljährige, sondern auch die 14- bis 18-jährigen.

Wer als Jugendlicher Erfahrungen mit sozialem, gesellschaftlichem Engagement mache, sei auch als Erwachsener häufiger engagiert, so ein Forschungsergebnis. Außerdem werde gerade Kinder- und Jugendarbeit  zu einem sehr großen Teil durch ehrenamtliche Tätigkeiten von jungen Menschen organisiert. „Damit bestätigt die Untersuchung, was Jugendorganisationen schon lange beobachten: der Grundstein für die Beteiligung in der Gesellschaft wird in jungen Jahren gelegt. Positive Erfahrungen in der Jugendarbeit sind von enormer Bedeutung," betonte Anette Brummel, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings.

Dr. Wolfgang Linckelmann, im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständig für das Thema „Bürgerschaftliches Engagement", plädierte für eine verstärkte der Zusammenarbeit zwischen Schule, Ausbildungsbetrieben und Jugendarbeit. So könnten sich junge Menschen über die Möglichkeiten des freiwilligen Engagements informieren.


INT. JAHR DER FREIWILLIGEN 2001

Jugendministerin Bergmann:
Ehrenamtliches Engagement
in ganzer Vielfalt fördern

Bürgerschaftliches Engagement hat in Deutschland einen hohen Stellenwert: 22 Millionen Deutsche - etwa jeder Dritte ab 14 Jahren - ist in der Freizeit ehrenamtlich in Verbänden, Initiativen oder Projekten tätig. Das sind etwa 22 Millionen Menschen. Ein weiteres Drittel wirkt in einem Verein oder einer Gruppe mit, ohne ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen.

"Ehrenamtliches Engagement ist in Deutschland lebendiger und vielfältiger als je zuvor. Die Bereitschaft, sich zu engagieren ist hoch" sagte Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beim Forum "Die Freiwilligen: das Sozialkapital des freiwilligen Engagements in Deutschland" in Bonn. Experten aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und Verwaltung diskutieretn die Ergebnisse des vom Ministerium veröffentlichten "Freiwilligensurveys 1999".

Neben traditionellen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Verbänden und Vereinen sei in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Formen hinzugekommen, die projektbezogen und nicht auf Dauer angelegt seien, so Bergmann. Motive für freiwilliges Engagement wandelten sich. "Freiwillige wollen anderen helfen, gleichzeitig aber auch Spaß haben und ihre Kenntnisse erweitern. Solidarität und Selbstverwirklichung greifen ineinander", nannte die Ministerin Ergebnisse der Studie.

„Wir müssen uns auf die veränderten Ansprüche und Erwartungen an freiwilliges Engagement einstellen", forderte die Ministerin. "Wir wollen das Internationale Jahr der Freiwilligen nutzen, um die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu verbessern." Jugendliche wünschten sich, dass ihre ehrenamtliche Arbeit in der Ausbildung stärker gewürdigt werde. Das Engagement junger Menschen im Freiwilligen Sozialen und Ökologischen Jahr solle ebenso berufsfördernd anerkannt und die Einsatzmöglichkeiten auf die Bereiche Sport und Kultur erweitert werden. "Für ältere Menschen ist ehrenamtliches Engagement eine wichtige Möglichkeit zur aktiven gesellschaftlichen Teilhabe. Daher ist es wichtig, neue Angebote zu schaffen, bei denen sie sich selbst verwirklichen und ihr Erfahrungswissen weitergeben können", sagte Bergmann.

Mehr zur Förderung von Freiwilligen auf der Ministeriumshomepage:
[www.bmfsfj.de]

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